Mit D2 hat EMC mehr als eine Konfigurationsoberfläche für Documentum hinzugekauft. D2 setzt in einigen Gebieten ganz konsequent auf aktuelle Webtechnologien und Webstandards. Welche dies sind werde ich in diesem Artikel kurz beschreiben. Welche Änderungen dies für Documentum bedeutet, die Vor- und sicherlich auch Nachteile werde ich nachfolgend erläutern.
Technologie
Browser Layer
D2 ist eine typische auf AJAX basierende web2.0 Anwendung. AJAX steht für „Asynchronous JavaScript and XML“ und bezeichnet ein Konzept der asynchronen Datenübertragung zwischen einem Browser und dem Server. AJAX wird zZ. als Standard bei W3C erarbeitet, um der Industrie einen verlässlichen Rahmen für Anwendungen zu ermöglichen. Aktuelle Webbrowser unterstützen alle Technologie um AJAX auszuführen. AJAX öffnet keine zusätzlichen Verbindungen oder Ports, sondern nutzt normale http(s) Requests im Browser kommuniziert.
D2 wird als Applikation im Browser in einem Fenster ohne Frames (HTML oder iFrames) dargestellt. Der Browser Layer basiert auf dem Google Web Toolkit (GWT) und der kommerziellen Erweiterung Sencha GxT für GWT. Durch die Verwendung des Toolkits und der Funktion GWT Remote Procedure Calls (RPC) wird die gesamte Seite (HTML, CSS und JavaScript) als ein großes File geladen.
Die Komplexität des übertragenen Files ist zwar im ersten Augenblick höher, jedoch weniger Fehleranfällig. Mehr Rechenleistung wird vom Server auf den Browser des Clients übertragen, was bei aktuellen Rechner die Performance bei der Bedienung deutlich verbessert.
Nach dem initialen laden der Seite müssen nur wenige Informationen nachgeladen werde, dies verringert den Netzwerktraffic und die Serverlast.
Der D2-Client kann mit jedem beliebigen „web 2.0-fähigen“ Browser angezeigt werden (Chrome, IE, Firefox, Opera). Der D2 –Configuration ist in der Version 4.1 nur mit dem IE (version 9 / 10) kompatibel, da dieser ein Microsoftspezifisches ActiveX Steuerelement. Die IE Version 11 ist nicht zu empfehlen, da ab dieser Version auch der IE einen automatischen, im Hintergrund durchgeführten Update Mechanismus verfügt. In der kommenden Version wir der D2-Configuration Client Browserunabhängig sein.
Applikation Layer
Die D2 Applikation besteht aus zwei Teilen, die einem gängigen Appliaction Server abgebildet werden können (Tomcat, Weblogic ua.). Der erste Teil beinhaltet sämtliche statischen Web-Ressourcen sowie die GWT und GXT Bibliotheken.
Die D2FS Bibliothek ist die wichtige Schnittstelle von D2 zum ContentServer. D2 kommuniziert nicht direkt mit dem ContentServer via DFC und DFS sondern ausschließlich zur D2FS Bibliothek. Diese beinhalten die gesamte Business Logik (siehe dazu Abschnitt Composer)
Content Layer
In den ContentSever werden drei Teile eingespielt. Vor allem das D2-DAR File erweitert das Repository um alle notwendigen Konfigurationen, Subtyps, Methoden und Jobs.
D2Widget-DAR beinhaltet die Konfiguration zur Nutzung der Widgets, dies beinhaltet auch workspace layouts und Themes.
Das dritte File Collaboration_Services stellt notwendige Collaboration-Funktionalitäten zusammen, die der D2 Client benötigt.
Documentum Administrator
Der klassische Administrator wird nicht von D2 ersetzt. Ganz im Gegenteil, denn der DA behält all seine wichtigen Aufgaben zur Administration von Documentum Applikationen. Eben dem Service Management der Documentum Komponenten sind es weiter das User- und Job.Management die von Bedeutung sind. Auch Custom Types können weiterhin im DA erstellt und in D2 genutzt werden.
Composer
Der Documentum Composer spielt bei D2 nur noch eine untergeordnete Rolle. Vor allem Lifecycles, die im Composer erstellt wurden, können in D2 nicht mehr genutzt werden. D2 nutzt eine eigene Process Logik (das Wort Prozessengine vermeide ich hier ganz bewusst), welche in der D2FS Library abgebildet wird.