de – D2 Life Sciences Quality and Manufactoring Solution (LSQM) Teil 2

Datenmodell

Das Datenmodell für alle LSQM Dokumente (cd_controlled_document) leitet sich (natürlich) vom dm_document ab.

  • cd_general                      Dokumente der Kategorie 4
  • cd_change_request        Anträge auf Änderung (Kategorie 3)
  • cd_common_ref_model Dokumente auf dem validierten Umfeld (Kategorie 1 und 2)
    • cd_non_clinical
    • cd_clinical
    • cd_quality
    • cd_procedure  Firmenübergreifende, nicht Produktspezifische Dokumente
    •  konfigurierbare Formulare (registration forms) für jedes der oben genannten Objekte

O2

Durch die Erweiterungen O2 ist es möglich Attribute mit MS Word Dokumenten bi-direktional abzugleichen. So werden beispielsweise Kopf- und Fußzeile im Word Dokumenten mit den Attributen aus D2 gefüllt. Änderungen im Dokument können, wenn entsprechend konfiguriert, von D2 übernommen werden.

C2

Die C2 Erweiterung können u.a. Unterschriftenseiten (Dynamic pages) und Wasserzeichen (Watermarks) definiert werden. Unterschieden wird nach Anzeige in PDF, kontrolliertes Drucken und kontrollierter Export.

de – D2 Life Sciences Quality and Manufactoring Solution (LSQM) Teil 1

Viele Kunden im regulierten, validierten Umfeld haben sehr bestimmte Anforderungen an ein Enterprise Document Management System. Ein Großteil der Anforderungen begründet sich aus verbindlichen Vorgaben zur elektronischen Unterschrift der FDA (Food & Drug Administration) und EMA (European Medicines Agency), sowie den Referenzmodellen der DIA (Drug Information Association) und EDM (Electronic Document Management). Da D2 ein Konfigurationsclient ist und die dahinterliegenden Prozesse und Lebenszyklen weder besonders kompliziert sind noch stark voneinander abweichen, lag es auf der Hand für D2 dies vorzukonfigurieren. Mit D2 LSQM bietet EMC eine Lösung für Kunden aus dem regulierten Umfeld.
Im Gegensatz zu einer „normalen“ D2 Installation werden Änderungen an der LSQM Applikation nicht unterstützt. Abgesehen von einigen Beschriftungen der Workflows und Lifecycles bleibt die Software unverändert.

D2_LSQM_Splash

Life Sciences Übersicht

Die Lösung (Version 4.1 März 2013) ist nahezu vollständig auf die Benutzung im D2 Client ausgelegt. Die Nutzung des D2 Configuration-Client ist nur zur Inbetriebnahme und Anpassungen der beschreibenden Texte notwendig. Der Documentum Administrator wird zum User- und Jobmanagement genutzt.

Die LSQM Konfiguration beinhaltet:

  • vorkonfigurierte Lebenszyklen (Lifecycles)
  • vorkonfigurierte Workflows
  • vorkonfigurierte Rollen
  • vorkonfigurierte Zugriffsrechte (Permissions)
  • vordefinierte Dictionaries und Taxonomie Wörterbücher
  • sowie die oft geforderten und von D2 als Standardfeature angebotenen auto-naming und auto-linking
  • und ein angepasstes Datenmodell

Entsprechend dem DIA/EDM Referenzmodell sind die Dokumente in fünf Domains eingeteilt:

  • Clinical                  Klinische (trail) Dokumente
  • Non-Clinical          Forschungs- und Entwicklungsdokumente
  • Quality                   Qualitätssicherungs – und Produktionsdokumente (inkl. SOPs)
  • Product                 Regulatorische –und Administrative Dokumente
  • Procedure             übergreifende, nicht regulierte Dokumente, wie Memos, Notizen usw.

Die Solution beinhaltet 4 Kategorien von Dokumente:

  • Kategorie 1 für strikt regulierte Dokumente, die einen „Überprüfung“ und „Freigabe“ und eine Freigabe der QA benötigen
  • Kategorie 2  für standard-regulierte Dokumente, die einen „Überprüfung“ und „Freigabe“ benötigen
  • Kategorie 3 für Dokumente, die vom Autor „frei gegeben“ werden dürfen
  • Kategorie 4 für nicht regulierte Dokumente, die weder eine „Überprüfung“ noch „Freigabe“ benötigen

Entsprechend den Kategorien existieren angepasste Lifecycles, Workflows und Templates.

-de- D2 Architektur

Mit D2 hat EMC mehr als eine Konfigurationsoberfläche für Documentum hinzugekauft. D2 setzt in einigen Gebieten ganz konsequent auf aktuelle Webtechnologien und Webstandards. Welche dies sind werde ich in diesem Artikel kurz beschreiben. Welche Änderungen dies für Documentum bedeutet, die Vor- und sicherlich auch Nachteile werde ich nachfolgend erläutern.

Technologie

Browser Layer

D2 ist eine typische auf AJAX basierende web2.0 Anwendung. AJAX steht für „Asynchronous JavaScript and XML“ und bezeichnet ein Konzept der asynchronen Datenübertragung zwischen einem Browser und dem Server. AJAX wird zZ. als Standard bei W3C erarbeitet, um der Industrie einen verlässlichen Rahmen für Anwendungen zu ermöglichen. Aktuelle Webbrowser unterstützen alle Technologie um AJAX auszuführen. AJAX öffnet keine zusätzlichen Verbindungen oder Ports, sondern nutzt normale http(s) Requests im Browser kommuniziert.

D2 wird als Applikation im Browser in einem Fenster ohne Frames (HTML oder iFrames) dargestellt. Der Browser Layer basiert auf dem Google Web Toolkit (GWT) und der kommerziellen Erweiterung Sencha GxT für GWT. Durch die Verwendung des Toolkits und der Funktion GWT Remote Procedure Calls (RPC) wird die gesamte Seite (HTML, CSS und JavaScript) als ein großes File geladen.
Die Komplexität des übertragenen Files ist zwar im ersten Augenblick höher, jedoch weniger Fehleranfällig. Mehr Rechenleistung wird vom Server auf den Browser des Clients übertragen, was bei aktuellen Rechner die Performance bei der Bedienung deutlich verbessert.
Nach dem initialen laden der Seite müssen nur wenige Informationen nachgeladen werde, dies verringert den Netzwerktraffic und die Serverlast.

Der D2-Client kann mit jedem beliebigen „web 2.0-fähigen“ Browser angezeigt werden (Chrome, IE, Firefox, Opera). Der D2 –Configuration ist in der Version 4.1 nur mit dem IE (version 9 / 10) kompatibel, da dieser ein Microsoftspezifisches ActiveX Steuerelement. Die IE Version 11 ist nicht zu empfehlen, da ab dieser Version auch der IE einen automatischen, im Hintergrund durchgeführten Update Mechanismus verfügt. In der kommenden Version wir der D2-Configuration Client Browserunabhängig sein.

Applikation Layer

Die D2 Applikation besteht aus zwei Teilen, die einem gängigen Appliaction Server abgebildet werden können (Tomcat, Weblogic ua.). Der erste Teil beinhaltet sämtliche statischen Web-Ressourcen sowie die GWT und GXT Bibliotheken.

Die D2FS Bibliothek ist die wichtige Schnittstelle von D2 zum ContentServer. D2 kommuniziert nicht direkt mit dem ContentServer via DFC und DFS sondern ausschließlich zur D2FS Bibliothek. Diese beinhalten die gesamte Business Logik (siehe dazu Abschnitt Composer)

Content Layer

In den ContentSever werden drei Teile eingespielt. Vor allem das D2-DAR File erweitert das Repository um alle notwendigen Konfigurationen, Subtyps, Methoden und Jobs.
D2Widget-DAR beinhaltet die Konfiguration zur Nutzung der Widgets, dies beinhaltet auch workspace layouts und Themes.
Das dritte File Collaboration_Services stellt notwendige Collaboration-Funktionalitäten zusammen, die der D2 Client benötigt.

Documentum Administrator

Der klassische Administrator wird nicht von D2 ersetzt. Ganz im Gegenteil, denn der DA behält all seine wichtigen Aufgaben zur Administration von Documentum Applikationen. Eben dem Service Management der Documentum Komponenten sind es weiter das User- und Job.Management die von Bedeutung sind. Auch Custom Types können weiterhin im DA erstellt und in D2 genutzt werden.

Composer

Der Documentum Composer spielt bei D2 nur noch eine untergeordnete Rolle. Vor allem Lifecycles, die im Composer erstellt wurden, können in D2 nicht mehr genutzt werden. D2 nutzt eine eigene Process Logik (das Wort Prozessengine vermeide ich hier ganz bewusst), welche in der D2FS Library abgebildet wird.

Ein Experiment

Die Webseite crazyapple.com hat sich in den letzten 18 Monaten als feste Größe im Bereich EMC’s Documentm und xCP mit über 1000 eindeutigen Besuchern pro Monat etabliert.
Über 90% der Besucher haben englisch als Browsersprache eingestellt. Die meisten Besucher kommen aus Indien und den USA. Weit abgeschlagen kommen England, Frankreich, Niederlande, Belgien und Deutschland zusammen auf die restlichen 10% der Besucher.
Die Applikation Document ist in Deutschland, vor allen mit seinen neuen Ausprägungen wie D2, xCP und xMS kaum bis gar nicht präsent. Daher starte ich ein Experiment und biete im kommenden Monat einige Artikel in deutscher Sprache an mit dem Ziel, deutschsprachige Anwender rund um das Thema Documentum anzusprechen.
Ich werde auf dieser Seite das erste mal Kommentare zulassen und freue mich, wenn Sie mit mir das Thema deutschsprachige Dokumentation diskutieren würden. Sehr freuen würde ich mich auch über einen Ko-Autor, der für sein Wissen, Erfahrungen und Tipps aus dem Bereich Dokumentum eine gut frequentierte Plattform sucht – herzlich Willkommen!